Kooperative Agropia/Peru

Yanet Giovana Garay Flores, Geschäftsführerin

eingeladen von dwp - Fairhandelsgenossenschaft eG

Yanet Giovana Garay Flores ist 40 Jahre alt und Mutter von vier Töchtern. Yanet begleitet die Kleinbauernkooperative Agropia seit deren Gründung 2008 in verschiedenen Funktionen – zunächst als Koordinatorin und seit 2015 als Geschäftsführerin. Die ausgebildete Lebensmittelingenieurin kennt alle Facetten des Anbaus, der Verarbeitung und der Vermarktung von traditionellen Kartoffelsorten. Mit viel Herzblut setzt sie sich seit mehr als acht Jahren für die Weiterentwicklung der Kooperative Agropia ein. Ihre Motivation schöpft sie nach eigener Auskunft aus der Zusammenarbeit und dem Austausch mit den Kleinbäuer/innen. In den letzten acht Jahren konnte Yanet zusehen, wie Agropia groß geworden ist. Zu diesem Erfolg hat sie mit ihrem kleinen, aber sehr engagierten Team maßgeblich beigetragen. Unermüdlich arbeitet sie daran, Agropia weiter zu bringen. Mit vielfältigen Ideen, neuen Vermarktungskonzepten und Plänen zur Umsetzung der selbst gesteckten Ziele, setzt sich Yanet täglich dafür ein, mehr Möglichkeiten für die Kleinproduzent/innen zu schaffen, damit diese selbstbestimmt und unabhängig von den Launen der globalen Märkte ihr Leben gestalten können. Im Austausch mit den Kleinproduzent/innen wie auch im Gespräch mit Besuchern spricht sie offen über die vielfältigen Herausforderungen und die Arbeit der Kooperative:

"Es ist ein Geschenk für mich, zu sehen, wie sich die sozio-ökonomische Situation der Kleinproduzent/innen seit der Gründung der Fair-Handels-Kooperative Agropia verbessert hat. Nicht nur zuzusehen, sondern aktiv mitzugestalten, dass und wie sich die Kooperative Agropia in den letzten Jahren entwickelt hat, motiviert mich sehr. Es macht mich glücklich, zu sehen, dass die Kleinbauern nun die Möglichkeit haben, am globalen Markt teilzunehmen und dass wir sie durch die Teilnahme am Fairen Handel dabei unterstützen konnten und können, ihre Lebenssituation zu verbessern."

"Hinter den Kartoffelchips, die wir in Deutschland über dwp vermarkten, steckt die unermüdliche Arbeit eines ganzen Teams: Die Kleinproduzent/innen, die Agrarberater, das Team der Weiterverarbeitungsanlage. Alle zusammen tun wir täglich unser Bestes, um eine nachhaltige Lebensgrundlage für unsere Mitglieder zu schaffen, im Einklang mit der Natur zu arbeiten und um ein hochwertiges Produkt anzubieten."

"Seit wir Agropia gegründet haben, beobachten wir viele Veränderungen im Leben der Kleinproduzent/innen. Es sind oft kleine Dinge, die den Unterschied ausmachen, z.B. bessere Kommunikationsmöglichkeiten. Inzwischen haben viele Mitglieder unserer Kooperative ihr eigenes Mobiltelefon und TV-Gerät. Sie konnten ihre Häuser mit verbesserten sanitären Anlagen ausstatten und sind durch die Schulungen, die wir anbieten, für Fragen der Müllentsorgung sensibilisiert. Die Ausbildungschancen der Kinder sind gestiegen und alle haben besseren Zugang zur Gesundheitsversorgung."

 

Espirita Guerrero Romero, Kleinproduzentin

eingeladen von dwp - Fairhandelsgenossenschaft eG

Esperita Guerrero Romero, 58 Jahre alt, ist die älteste von sechs Geschwistern. Mit ihrer Tochter und etwa 70 weiteren Familien lebt sie im kleinen Dorf San Jose de Aymara, wo sie geboren und aufgewachsen ist. San Jose de Aymara mit seinen 300 Einwohnern liegt auf fast 4.000 Höhenmetern in den peruanischen Anden im Bezirk Pazos. Esperita Guerrero Romero gehört zu den Bäuerinnen, die sich schon 2008 Agropia angeschlossen haben und sie nimmt regelmäßig an den Schulungs- und Qualifizierungsangeboten ihrer Kooperative teil. Schon die Eltern und Großeltern von Espirita Guerrero Romero haben „papas nativas“, die traditionellen peruanischen Kartoffeln, kultiviert und Espirita kennt die vielen Sorten von Kindesbeinen an. Heute führt Espirita die Tradition der Familie fort und achtet, wie schon ihre Vorfahren, auf den Erhalt einer großen Sortenvielfalt der Kartoffeln. Täglich arbeitet sie dazu auf 3.900 Metern Höhe in ihrer „chacra“, einem Feld von etwa 3 ha Größe, auf dem sie mehr als 80 verschiedene Kartoffelsorten kultiviert. Wie schon ihre Großeltern, von denen sie die Liebe zu den einheimischen Kartoffelsorten gelernt hat, betreibt sie hier, in den peruanischen Anden, eine Bank für Biodiversität (Bank für Hermoplasma), mit der sie die alten Sorten erhält. Sie wünscht sich mehr Marktchancen für die verschiedenen Kartoffelsorten, um diesen vielfältigen kulturellen Schatz Perus bewahren zu können. Wenn man mit Espirita spricht, spürt man ihre Hingabe und die Verbundenheit der Kleinproduzentin mit den papas nativas. Espirita spricht von „meinen papas nativas“ und es wird deutlich, dass diese für die Kleinbauern hier nicht nur Lebensgrundlage, sondern auch Lebensmittelpunkt sind.

Zum Fairen Handel sagt sie: 

"Der Faire Handel hat unsere wirtschaftliche Situation deutlich verbessert. So können immer mehr Mitglieder unserer Kooperative ihre Kinder zur Schule schicken. Früher konnten wir aufgrund von Geldmangel unsere Kinder nicht zur weiterführenden Schule schicken. Inzwischen studiert der Großteil der Kinder unserer Produzenten. Meine Tochter lernt z.B. Buchhaltungsaufgaben."

Hinsichtlich der Angebote von Agropia hebt sie hervor:

"Seitdem unsere Fair-Handels-Kooperative Agropia mit uns über 'gender issues' diskutiert und diese auch über die Kooperative hinaus publik macht, hat sich die Diskriminierung der Frauen in unseren Gemeinden deutlich verringert. Ich selbst bin Ansprechperson für die Frauen in unserer Gemeinde, vermittle mein in den Schulungen erlangtes Wissen und ermutige die Frauen, für ihre Rechte einzutreten."

Wollen Sie die Produzentinnen persönlichen kennenlernen? Hier finden Sie die Infos zu den Veranstaltungsorten.

Cookies & Drittinhalte

Tracking (Matomo)
Social Media Feeds (juicer.io)
Google Maps
Videos (YouTube und Vimeo)

Detaillierte Informationen zu den einzelnen Cookies finden Sie in unserer Datenschutzerklärung

Speichern Alle akzeptieren