Nachgefragt: Navika Deol von den FairActivists

In der heutigen Ausgabe unserer Interview-Reihe haben wir mit Navika Deol gesprochen. Navika ist 26 Jahre alt und derzeit Praktikantin bei der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Bonn. Ehrenamtlich engagiert sie sich seit diesem Jahr u.a. bei den FairActivists 2025. Gemeinsam mit anderen jungen Menschen setzt sie sich dort aktiv für eine nachhaltige Zukunft und den Fairen Handel ein.
Was bedeutet Vielfalt für dich – und welche Rolle spielt sie für dein Engagement im Fairen Handel?
Für mich bedeutet Vielfalt, dass Menschen aus verschiedenen Kulturen und mit den unterschiedlichsten Erfahrungen zusammenkommen können, sich austauschen, voneinander lernen und wertgeschätzt werden. Ich finde das für ein Engagement im Fairen Handel wahnsinnig wichtig, weil Vielfalt die Basis für eine gerechte Welt ist. Schließlich stecken hinter den Produkten Personen und es ist extrem wichtig, darauf aufmerksam zu machen, dass die Rechte dieser Personen genauso geschützt werden wie die Rechte der Person, die das Produkt am Ende kauft. Für mich ist Vielfalt im Fairen Handel auch die Vielfalt an Personen, die daran beteiligt sind. Auf der einen Seite sind es die Kleinbäuer*innen, aber es sind auch die anderen Personen, die die Advocacy Arbeit machen oder in den Länderbüros sitzen und sich dort täglich mit dem Thema beschäftigen. Das ist einem auf den ersten Blick nicht so sehr bewusst, aber dafür gibt es ja Veranstaltungen wie die Faire Woche, die darauf aufmerksam machen.
Wieso hast du dich als FairActivist beworben?
Ich hab mich dafür beworben, weil mir das Thema sehr am Herzen liegt und weil ich auch gerne das Thema an Personen heranbringen möchte, die noch nicht so viele Berührungspunkte damit hatten. Vor allem denke ich, dass wir als FairActivists einfach viele Menschen gleichzeitig erreichen können und es auch eine gute Möglichkeit ist, das Bewusstsein für nachhaltigen Handel zu stärken. Vor allem möchte ich auch darüber informieren und aufzuklären, wie viel eigentlich dahinter steckt und was Fair Trade bewirken kann. Außerdem möchte ich auch ein Vorbild sein und hoffe, dass ich durch mein Engagement auch andere motivieren kann, sich für eine faire Welt einzusetzen.
Ihr seid der neue FairActivist Jahrgang für 2025 – gibt es etwas, das dich in deinem Engagement bisher besonders inspiriert oder überrascht hat?
Mich hat am meisten inspiriert, dass wir alle so unterschiedlich sind und jede einzelne Person ihre eigene Expertise mitbringt. Ich schätze es extrem, weil ich beim Auftakttreffen gemerkt habe, dass es aufregend wird, die einzelnen Personen näher kennenzulernen und auch voneinander zu lernen. Der Gedanke, dass wir alle für das gleiche Thema brennen, ist auch wahnsinnig cool, vor allem, weil viele von uns in unterschiedlichen Lebensabschnitten sind. Manche haben gerade ihr Abitur fertig, während andere gerade ins Berufsleben eingestiegen sind. Irgendwie habe ich das nicht erwartet, aber umso mehr freut es mich.
Hast du Tipps für jemanden, der für den Fairen Handel aktiv werden will?
Klein anfangen. Ich denke, dass das sehr wichtig ist und dass es unterschiedliche Möglichkeiten gibt, aktiv zu werden. Sich zu informieren ist zum Beispiel ein super Anfang oder auch mal zu schauen, ob der Ort, an dem Du lebst, einen Weltladen hat. Dort bekommt man auch viele Infos und manchmal suchen sie auch Personen, die dort mitarbeiten. Vielleicht gibt es auch einen Verein oder eine Gruppe, die sich mit dem Thema beschäftigt. Fair gehandelte Produkte sind auch ein Anfang, grundsätzlich auch bewussteres Einkaufen, und man muss auch nicht von heute auf morgen das ganze Leben umstellen. Ein super einfacher Weg ist auch, bei den verschiedenen Aktionen, beispielsweise der Fairen Woche, vorbeizuschauen. Am besten in kleinen Schritten und wenn man auf Social Media unterwegs ist, dann empfehle ich auf jeden Fall den Account der FairActivists oder der Fairen Woche!
Vielen Dank, Navika, dass du deine Gedanken mit uns geteilt hast.