Nachgefragt: Interview mit Julian Schröder vom Weltladen-Dachverband

In unserem heutigen Nachgefragt-Interview haben wir mit Julian Schröder vom Weltladen-Dachverband gesprochen. Er hat im September das Unternehmen Growing Paper in Südafrika besucht, das in diesem Jahr das Samenpapier Give Away zur Fairen Woche hergestellt hat. Julian Schröder ist beim Weltladen-Dachverband für die Zusammenarbeit mit Fair-Handels-Lieferanten zuständig.
Julian, welchen Eindruck hast du bei deinem Besuch bei Growing Paper gewonnen?
Ich hatte insgesamt einen sehr guten Eindruck von Growing Paper. Das Sozialunternehmen stellt Samenpapier aus recyceltem lokalem Altpapier per Hand her. Erklärtes Ziel ist es, dass alle Mitarbeitenden an ihren Tätigkeiten Spaß haben und sich mit den Ideen von Growing Paper identifizieren. Diese gute Arbeitsatmosphäre war beim Besuch deutlich zu spüren. Spannend finde ich auch die Zusammenarbeit mit den südafrikanischen Künstler*innen, deren Motive auf die Produkte gedruckt werden.
Wie profitieren die Mitarbeitenden von Growing Paper vom Fairen Handel?
Growing Paper gibt es seit dem Jahr 2010 und gewährleistet seinen Angestellten seitdem sichere und langfristige Arbeitsplätze. Es bietet seinen Mitarbeiter*innen neben fairen Arbeitsbedingungen und einem existenzsichernden Einkommen auch Fortbildungen und Workshops zur Kompetenzbildung an. Wichtig ist zu erwähnen, dass Growing Paper sowohl für den internationalen als auch für den lokalen Markt produziert und dadurch verschiedene Absatzmöglichkeiten hat, die Arbeitsplätze schaffen. Gerade für den lokalen Markt gibt es sehr spannende Ideen. Mittlerweile sind über 30 Menschen aus und um Malmesbury beschäftigt. Die Mitarbeitenden werden als essentieller Teil des Unternehmens wertgeschätzt. Da die alte Farm, auf der die Produktion stattfindet, zwar wunderschön, aber abgelegen liegt, gibt es z.B. eigene Minibusse, die die Menschen zur und von der Arbeit bringen.
Welche Produkte stellt Growing Paper her und wo sind sie erhältlich?
Die Produkte von Growing Paper sind in Deutschland in Weltläden erhältlich und werden dafür von Mama Afrika importiert - einem Unternehmen, das vom Weltladen-Dachverband als Lieferant für Weltläden anerkannt wurde. Das Angebot umfasst Produkte aus handgeschöpftem Samenpapier und besteht aus verschiedenen Gruß- und Postkarten, Lesezeichen, Notizblöcken, Heften, Kalendern etc.
Besonders cool finde ich die Karten der Reihe Nautical Tales.
Danke, Julian, für deine Eindrücke und Informationen.