Nachgefragt: Daniela Hess von den Fairactivists

In unserem heutigen Nachgefragt-Interview haben wir mit Daniela Hess gesprochen. Sie nahm am “FairChanger” Austausch von Fairtrade Deutschland teil und ist als FairActivistin aktiv.  Als Teil des jungen engagierten Teams, war sie beim interkulturellen Austausch in Kenia dabei und hat dort live vor Ort die Wirkung des Fairen Handels erleben dürfen.

Für das Jahr 2025 sucht Fairtrade Deutschland wieder Menschen im Alter zwischen 18 und 30 Jahren, die sich als FairActivist aktiv für den fairen Handel und nachhaltigen Konsum einsetzen möchten. Interessierte können sich bis einschließlich 19. Januar 2025 ganz einfach online bewerben. Offiziell startet das Programm im Februar 2025.

 

 

 

Was hat dich dazu motiviert, dich für das FairChanger-Austauschprojekt zu engagieren, und wie bist du darauf aufmerksam geworden?

Meine Motivation mich für das FairChanger-Austauschprojekt zu engagieren, war die Chance, den Fairen Handel aus einer völlig neuen Perspektive zu erleben und direkte Einblicke in die Realität der Produzent*innen im Globalen Süden zu gewinnen. Ich wusste, dass dies eine einmalige Gelegenheit war, mein Wissen zu vertiefen und aktiv zum Austausch zwischen jungen Menschen beizutragen, die für dieselben Werte einstehen. Das FairChanger-Projekt entstand auf der Fairtrade Convention (FairCon) im Jahre 2022 und gewann den ersten Preis bei der Impact-Challenge, bei der junge Erwachsene in Teams Projekte gepitched haben, wie man den Impact von Fairtrade sichtbarer machen kann.

Warum hast du dich speziell für den Fairen Handel entschieden und nicht für ein Engagement in einem anderen Bereich?

Für mich ist der Faire Handel mehr als ein Engagement. Es ist Teil einer gemeinsamen Vision, die Menschen im globalen Süden eine echte Chance auf ein existenzsicherndes und würdiges Einkommen garantiert.

Durch meine peruanischen Wurzeln habe ich schon früh eine Sensibilität für soziale Ungerechtigkeit entwickelt und erkannt, welchen Einfluss sozioökonomische Faktoren auf die Chancen und Perspektiven eines Menschen nehmen. Aus diesem Grund setze ich mich für den Fairen Handel ein, der Produzent*innen eine stärkere Stimme verleiht und somit einen wichtigen Beitrag dazu leistet, strukturelle Ungleichheiten zu überwinden.

Was war dein größtes Learning oder Erkenntnis aus dem Austausch?

Mein wichtigstes Learning war, dass der Faire Handel vor Ort eine viel tiefere Wirkung zeigt, als es Artikel oder Beiträge je vermitteln könnten. Der direkte Austausch mit den kenianischen FairChangern und den kenianischen Produzent:innen hat mir klar gemacht, was faire Handelsstrukturen tatsächlich bewirken: Sie verändern das Leben und schaffen Perspektiven. Es war eine besondere Erfahrung, zu sehen, wie diese Partnerschaften nicht nur wirtschaftliche Stabilität bieten, sondern auch Selbstbestimmtheit stärken. Außerdem wurde mir noch einmal verdeutlicht, wie sehr der Klimawandel gerade diejenigen trifft, die ohnehin schon aus prekären Verhältnissen kommen. Dass faire Handelsstrukturen nicht nur ein stabileres Einkommen garantieren, sondern auch nachhaltige Anbaumöglichkeiten sowie Resilienz gegenüber klimatischen Herausforderungen stärken, war somit ebenfalls eines meiner größten Learnings.

Wie hat der Austausch deine Sicht auf Konsumentscheidungen in Deutschland verändert? Und was können wir hier konkret tun, um die Lebensbedingungen der Produzent*innen in Ländern wie Kenia zu verbessern?

Der Austausch hat mir verdeutlicht, wie viel Macht hinter jeder Konsumentscheidung in Deutschland steckt. Vor Ort in Kenia habe ich gesehen, wie faire Preise die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Produzent:innen entscheidend verbessern können. Ein Fairtrade  Produkt hier im Supermarkt kaufen bedeutet Sicherheit, Zugang zu Bildung und oft auch Umweltschutz vor Ort. Hier in Deutschland können wir dazu beitragen, indem wir bewusst Produkte wählen, die fair gehandelt sind. Jede bewusste Entscheidung im Supermarkt ist ein Schritt hin zu gerechteren Handelsstrukturen und besseren Lebensbedingungen für Produzent*innen weltweit.

Der Besuch in Deutschland hat während der Fairen Woche stattgefunden – konntet ihr an einer der 1.900 Veranstaltungen teilnehmen? Wenn ja, erzähl uns gerne kurz davon.

Wir hatten die Möglichkeit an zwei der 1.900 Veranstaltungen teilzunehmen. Zum einen in der Fairtrade-Town Frankfurt bei der fairen Stadtrallye quer durch die Stadt und zum anderen beim Auftakt-Event der Fairen Woche in Berlin. Unter dem Motto "Fair! Und kein Grad mehr" gab es Input von Fairtrade Deutschland, Forum Fairer Handel sowie dem Weltladen-Dachverband. Außerdem wurden Produzent*innen aus der Dominikanischen Republik eingeladen, die erklärten, inwieweit der Faire Handel ihnen Sicherheit und Stabilität in Zeiten des Klimawandels gewährleistet. Auch wir konnten vor Ort unser Fairchanger-Projekt vorstellen und uns mit den Gästen hinterher austauschen.

 

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