Rooibos – der etwas andere Tee

Produktproben zur Fairen Woche 2023

Rooibos ist eine Pflanzenart aus Südafrika. Nicht, wie bei anderen Tees aus den Blättern, sondern aus den Zweigen der Pflanze wird der Tee hergestellt. Mittlerweile gehört Rooibus  auch in Europa zu einer der beliebtesten Teesorten. Rooibos wächst weltweit ausschließlich in den Zederbergen im Südwesten der Republik Südafrika, etwa 200 km nördlich von Kapstadt rund um die Städte Clanwilliam und Citrusdal. Der Rooibos wächst als Busch, wird rund zwei Meter hoch und gehört zu den Hülsenfrüchten, also ähnlich wie Erbsen oder Bohnen. Seine Blätter sehen aus wie Tannennadeln, seine Blüten sind gelb.

In Nieuwoudtville, Südafrika  befindet sich die Heiveld Cooperative und rund 2 Stunden südlich davon, in Wupperthal, ist die Kooperative WORC zu Hause. Von diesen beiden Partnern stammt die diesjährige Produktprobe zur Fairen Woche.

Über die Heiveld-Kooperative

In den langen Jahren des Apartheidregimes war es ausschließlich den weißen Großfarmern erlaubt, Rooibos-Tee in großem Stil anzubauen und zu vermarkten. Im Jahr 2001 haben 14 Rooibos-Kleinbauern aus Süd-Bokkeveld die Heiveld-Kooperative gegründet - und damit Geschichte geschrieben. Bis heute ist dies neben der benachbarten Kooperative aus Wupperthal der einzige Zusammenschluss der als “Coloureds” diskriminierten Bevölkerungsgruppe. Ungeachtet der neuen politischen Rahmenbedingungen werden die “Farbigen” nach wie vor sozial und wirtschaftlich stark diskriminiert und ihr Zusammenschluss hat deshalb hohen Symbolcharakter.

Der Absatz des Rooibos durch Importeure des Fairen Handels wie WeltPartner brachte der Kooperative schnell wirtschaftliche Erfolge. Der Erfolg lässt sich auch an der steigenden Mitgliederzahl messen, deren Selbstwertgefühl spürbar gewachsen ist. Frauen beginnen durch Bewirtschaftung kleiner Felder ein eigenes Einkommen zu erwirtschaften, einfache Bauern übernehmen leitende Funktionen und lassen sich in Buchhaltung, EDV und anderen Bereichen ausbilden. Mit Hilfe der südafrikanischen Nicht-Regierungsorganisation EMG (Environmental Monitoring Group), welche die Kleinbauern in Fragen der Qualitätssicherung und der biologischen Landwirtschaft kompetent berät, haben diese es geschafft, Ökonomie und Ökologie sinnvoll zu verbinden. Alle Mitglieder sind als Bio-Bauern anerkannt. Sie ernten in aufwändiger Handarbeit nur die frischen, oberen Triebe. Der so entstehende hochwertige Bio-Tee hat sich weltweit einen Namen gemacht. 2006 wurde von den Mitgliedern von Heiveld eine eigene Teeverarbeitungsanlage fertig gestellt.

Der Erfolg der Heiveld-Kooperative zeigt, dass partnerschaftlicher Handel Menschen in ein selbst bestimmtes Leben in Würde führen kann - die Basis für Veränderungen – nicht nur in Südafrika. Trotz dieser beeindruckenden Errungenschaften sehen die Kleinbauern von Heiveld ihrer Zukunft mit gemischten Gefühlen entgegen. Auf Grund der rasch steigenden Nachfrage nach Rooibos-Tee beziehen manche europäische Fair-Händler den Tee auch von privaten Großplantagen. Mehr als 98 % der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche ist noch immer in der Hand weißer Großgrundbesitzer. Auf Dauer, so die Befürchtung der Kleinbauern, werden sie sich nur schwerlich gegen die Großfarmer durchsetzen können, die ihre Vormachtstellung aus der Apartheidzeit unnachgiebig behaupten. WeltPartner wird daher auch zukünftig ausschließlich Rooibos Tee von Kleinbauern der Heiveld Kooperative beziehen.

(Quelle: Weltpartner)

Über WORC

Die Fahrt von Kapstadt nach Wupperthal zur WORC (Wupperthal Original Rooibos Co-operative) dauert etwa fünf Stunden. Kurz nach Clanwilliam beginnt die unasphaltierte Piste, die über zwei Bergpässe nach Wupperthal führt. Circa 4.000 Menschen leben in dieser Region. Gegründet wurde Wupperthal 1830 von zwei deutschen Missionaren. Das gesamte Land (ca. 36.000 Hektar) wurde von der Rheinischen Mission gekauft und 1965 der „Moravian Church of South Africa“, einem Zweig der Herrnhuter Brüdergemeinschaft, treuhänderisch übergeben. Diese Kirche war dem Apartheidsregime ein Dorn im Auge, weil sie von gleichberechtigten Menschen ausgeht. Das Land rund um Wupperthal stellte diese Kirchengemeinde den Bäuer*innen zur Verfügung, allerdings nur mit Jahresverträgen. Der Verkauf von Rooibos ist für sie fast die einzige Möglichkeit, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.

Die Produzentinnen und Produzenten

Für den eigenen Bedarf pflanzen die Mitglieder Süßkartoffeln, Kohl, Zwiebeln, Mais, Bohnen und Früchte an. Zudem halten sie Schafe und Ziegen und bauen Biokräuter für den lokalen Markt an. Außerdem ernten sie gepflanzten und wilden Rooibos in der Region. Sie schneiden von Januar bis April die Zweige dieses Strauches, aus denen Tee gewonnen wird. Zudem ziehen die Mitglieder Rooibossetzlinge. Der Rooibos wird geschnitten, fermentiert und dann auf einer Fläche zum Trocknen ausgebreitet. Für ihr Produkt erhalten die Mitglieder einen im Vergleich zum lokalen Preis deutlich höheren Preis.

(Quelle: GEPA)

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